Mali-Projekt „Sonne für Mali“ des Lessing-Gymnasiums
Zu den Konstanten des außerunterrichtlichen Engagements am Lernort Lessing-Gymnasium gehört das Mali-Projekt. Es wurde auf Initiative eines Schülers 1994 durch Herrn Harnacke und Herrn Piepenbrock gegründet. Seitdem engagieren sich Schülerinnen und Schüler des Lessing-Gymnasiums in beispielhafter Weise in der Mali-AG, um Kindern in Mali Zugang zur Bildung zu verschaffen, Armut und Hunger zu bekämpfen, ihnen Perspektiven für ein Leben im Land zu geben, ihnen zu helfen ein menschenwürdiges, selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Wer darf in der Mali-AG mitarbeiten?
Stufenübergreifend alle, die gerne mitmachen möchten.
Wie manifestiert sich das Engagement?
Wöchentlich trifft sich die Mali-AG zweimal, um während eines Schuljahres Projekte und Aktionen im Lessing-Gymnasium zu organisieren, deren Zweck es ist Spenden zu sammeln, Schülerinnen, Schüler, Eltern und Interessierte der Schulgemeinde über Mali und Afrika zu informieren und für wichtige Themen in diesem Zusammenhang zu sensibilisieren.
Darüberhinaus präsentiert die Mali-AG ihre Projekte in der Öffentlichkeit (Internet, WDR, RTL, Printmedien, Feste, Konzerte), nimmt an Wettbewerben, Veranstaltungen (z.B. Climatemarch 2017 Bonn anlässlich des COP) mit sozialem, ökologischen Themen teil, organisiert Mali-Action-Days Spendenläufe, große Schulfeste, z.B.
- 1994 Großes Schulfest mit dem Botschafter Malis als Beginn des Spendenmarathons für den Bau der ersten Schule im Dorf
Lougourougoumbou/Mali. - 2016 Großes Schulfest mit Hablo Bâ, dem Vizebürgermeister von Bandiagara (Regionalhauptstadt des Dogonlandes/Mali), zum 20jährigen Jubiläum der Einweihung der ersten Partner- Schule in Lougourougoumbou.
Fester Bestandteil des Mali-Projektes im Lessing-Gymnasium sind folgende einmal im Jahr stattfindenden Veranstaltungen:
- Mega Mali Madness, das Benefizkonzert von (Schul-)Bands für Mali
- Kochen für Mali am Lessing-Brunch (Erlös für Projekte in Mali)
- „Ein Tag mit Afrika im Unterricht“ (Afrika als Thema in allen Fächern an einem Tag, namhafte Referentinnen und Referenten mit Vorträgen über Afrika)
Wie wird die Einnahme und Verwendung der Spenden kontrolliert?
- Das Mali-Projekt „Sonne für Mali“ ist ein eingetragener Verein, vom Finanzamt als gemeinnützig eingestuft, spendenberechtigt.
- Regelmäßige Vereinssitzungen, Rechenschaftsberichte, Prüfungen vom Finanzamt.
- Alle Bauprojekte sind in Kooperation mit dem Kinderhilfswerk Hamburg und dem BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) durchgeführt worden.
- Kleinere Projkete laufen in Zusammenarbeit mit der NGO Agvf mit Sitz in Bandiagara und Bamako.
- Dokumentation von Vorhaben und Hilfsaktionen durch Fotos, Rechenschaftsberichte, Rechnungen, usw., von den Menschen vor Ort.
- Besuch in Mali ( 1996 + 2010) durch Herrn Harnacke und Herrn Piepenbrock, z.B. um die Partnerschulen zu besuchen, Gespräche mit den Dorfbewohnern und Entscheidungsträgern zu führen, Verträge mit Verantwortlichen abzuschließen, um die Situation vor Ort zu dokumentieren.
- Regelmäßige Besuche bis 2019 aus Mali durch Herrn Hablo Bâ, Vizebürgermeister und ehemaliger Schulleiter in Bandiagara, Mitinitiator de Mali-Projektes vor Ort, der leider im November 2019 plötzlich verstarb.
Wo und wie werden die Spenden eingesetzt?
Seit 1994 wurden mit den Spendengeldern aus dem Maliprojekt zahlreiche große und kleine Vorhaben und Hilfen zugunsten von Kindern und Erwachsenen vorwiegend in Lougourougoumbou , einem Dorf im Dogonland in Mali, aber auch in ganz Mali realisiert:
- Der Bau von 4 Schulen (2 davon in Lougourougoumbou), die Kernsanierung einer 5. Schule findet gerade statt.
- Der Bau einer Solaranlage und eines Solarbrunnens , die Reparatur einer Wasserpumpe in Lougourougoumbou.
- Die jährliche Versorgung mit Schulmaterialien der beiden Schulen in Lougourougoumbou.
- Die monatliche Zahlung von 4 Lehrergehältern der Schulen in Lougourougoumbou.
- Beschaffung von Nahrungsmitteln zur Bekämpfung von Hungersnöten (zuletzt im April/Mai 2020) im Dogonland/Mali.
Im Jahre 2009 wurde mit Spenden aus dem Mali-Projekt und Preisgeldern aus Wettbewerben eine große Solaranlage auf dem Dach des Lessing-Gymnasiums in Köln erbaut. Seitdem heißt das Mali-Projekt „Sonne für Mali“. Für sein nachhaltiges und vorbildliches Engagement wurde das Mali-Projekt 2015 Landessieger und Bundessieger der Schulen im Energiesparmeisterwettbewerb der co2online und des
Bundesumweltministeriums: Preisgeld 5000 €, investiert in den Bau einer Sekundarschule in Lougourougoumbou.
Die Erzeugung von Solarenergie am Lessing-Gymnasium wirkt nicht nur in Köln nachhaltig, umweltfreundlich, ressourcenschonend und zukunftsorientiert, sondern auch in Mali:
Jedes Kilowatt Solarstrom aus der Solaranlage am Lessing wird staatlich mit einer Solarumlage vergütet. Der Erlös aus dieser jährlichen Solarumlage (ca. 6000 -7000) wird zu 100 % in die genannten Projekte in Mali investiert, u.a. wurde eine Solaranlage auf dem Dach unserer Partnerschule in Lougourougoumbou gebaut.
Das Mali-Projekt wirkt nicht nur nach außen (Mali/Afrika), sondern auch nach innen (Lessing-Gymnasium).
Es hat Modellcharakter, denn es fördert das soziale Engagement der Schülerinnen und Schüler des Lessing-Gymnasiums, es ist nachhaltig und zukunftsorientiert, es orientiert sich an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort.
Es ist
- von Schüler/innen initiiert,
- ein Projekt von Schüler/innen hier für Schüler/innen dort,
- Hilfe zur Selbsthilfe,
- Förderung sozialer Kompetenzen, Übernahme von Verantwortung,
- interkulturelles Lernen, Blick über den Tellerrand, Schärfung des Außenblicks,
- Toleranz, Respekt vorm Anderssein,
- identitätsstiftend für die ganze Schulgemeinde,
- Spaß am außerunterrichtlichen Engagement,
- nachhaltig als Langzeitprojekt und prägend für Generationen von Schüler/innen,
- Schärfung des ökologisches Gedankens,
- Klimaschutz hier und dort,
- als Teil des Schulprofils des Lessing-Gymnasiums unersetzlich.
Köln, im Mai 2020