Am 24.08.2023 war es dann endlich so weit. Eine Exkursion dorthin, wo das Herz der Europäischen Union schlägt, nach Brüssel.
Die Reise begann mit einer Zumutung für alle Spätaufsteher, um Punkt 6:30 schlossen sich die Türen der Reisbusse auf die knapp dreistündige Fahrt in die Hauptstadt Belgiens. Zeit, um den geliebten Schlaf nachzuholen.
In Brüssel angekommen, teilte sich unsere Jahrgangstufe in zwei Gruppen auf: Während die Geschichts- und Geographie-Affinen unter uns in einem Stadtrundgang etwas über das geschichtsträchtige Brüssel erfuhren, erwartete die Politikversierten ein Besuch im Parlamentarium und später im EU-Parlament.
Ich gehöre zu den Politikversierten.
Nachdem sich unsere große Jahrgangsstufe also aufgeteilt hatte, unterzogen wir uns im Parlamentarium einem EU-Crashkurs. Ein Meer aus Daten, Fakten und Zahlen, nett verpackt und mundgerecht in kleinen Filmen, interaktiven Karten und Fotos festgehalten. Alles, was das europäische Herz eben begehrt; von den Anfängen der EU als Kohle und Stahl Gemeinschaft bis hin zu jüngsten Verträgen. Kaum hatten wir die gebotene Fülle an Informationen richtig rezipiert, erwartete uns schon ein bekanntes Gesicht:
Julia Hüntemann, welche dem Lessing bereits im Mai dieses Jahres über ihren interessanten Beruf als Pressereferentin des EU-Parlamentariers David McAllister berichtet hatte. Auch dieses Mal musste sie sich den pfiffigen Fragen unserer Stufe stellen: Sollten Länder wie Bosnien-Herzegowina, Moldau oder Serbien Teil der europäischen Union werden? Ist die EU nicht in Wahrheit ein Seniorenheim für ausgemusterte Politiker? Auf kritische Fragen folgten gescheite Antworten.
Krönung der Exkursion war allerdings der Besuch des Plenarsaals des Europäischen Parlaments. Frau Hüntemann erläuterte Sitzverteilungen und referierte über die pragmatischen Dolmetscher, die die Reden der Parlamentarier in die 24 verschiedenen Amtssprachen der Europäischen Union übersetzen.
Von eben jenen Parlamentariern fehlte jedoch die geringste Spur. Die einzigen, die dort arbeiteten,
waren fleißige Handwerker, die Kabel verlegten und Decken verspachtelten. Sommerpause, versteht sich.
Schließlich blieben noch 3 Stunden, Brüssel auf eigene Faust zu erkunden, immerhin bietet die Stadt neben dem großen Europa-Viertel auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie das Atomium oder den „Grote Markt“. Während Kunstinteressierte beispielsweise das „Musée Wiertz“ besuchten, stellten andere enttäuscht fest, dass belgische Fritten maßlos überschätzt werden (tun sie wirklich).
Um 16:00 war dann aber Schluss, übermüdet stiegen wir in die Busse, die uns zuvor nach Brüssel gebracht hatten. Müde, aber dennoch so wach, um noch ein paar Lieder auf der Rückfahrt anzuklingen. Und mal ehrlich: Kann eine gelungene Exkursion eigentlich schöner zu Neige gehen als mit Udo Jürgens Griechischem Wein?
Ich denke nicht.
Ich denke auch nicht (Bemerkung des Admins)
Text: Stefan Kast
Fotos: D. Behringer, L. Schwab und A. Hilger
Verantwortliche Lehrerinnen und Lehrer: A. Hilger, L. Schwab, N. Krämer, L. Weller, C. Jütte, D. Behringer