2016 Weltneuheit! Schüler entwickeln eine Lessing-App
Die Idee, ein Projekt zu starten in dem Schüler selbstständig eine App entwickeln sollen kam ursprünglich von Lasse Wirz, dem Geschäftsführer von ,,Blueworld“. Er setzte sich mit dem Lessing-Gymnasium in Verbindung und schon bald waren über Herrn Eschweiler einige informatikbegeisterte Schüler gefunden, die Lust auf ein IT-Experiment hatten.
Das Projekt sollte folgendermaßen ablaufen:
Herr Wirz sollte einen fiktiven Kunden darstellen, der an die Schüler, als fiktive Geschäftspartner, herantritt und ihnen einen Auftrag stellt. Der Wunsch des ,,Kunden“ war dabei eine App zum Versenden von Fotos. Das Versenden sollte jedoch ohne Verluste von Metadaten von statten gehen, sprich die Qualität des Bildes sollte nicht vermindert werden. Zusätzlich sollte der Empfänger der Bilder sich nicht die App herunterladen müssen und sich nirgendwo registrieren müssen.
Soviel zur Theorie.
Nach dem Startschuss des Projektes herrschte zunächst einige Wochen eine Kommunikationspause, während die Schüler fleißig an ihrer App arbeiteten. Einige Zeit wurde dabei in die sorgfältige Planung gesteckt. Die Aufgaben wurden verteilt, sodass sich die 14-köpfige Gruppe in drei Untergruppierungen wiederfand.
Die Gruppe, die vor allem am Anfang des Projektes mit einer Menge Arbeit konfrontiert wurde, war die ,,Design-Gruppe“. Sie kümmerten sich um das Layout und all das, was der Benutzer später auf dem Display erkennen soll. Für die Technik, die hinter den Kulissen stattfindet, aber natürlich essenziell für die Funktionalität der App ist, waren die anderen beiden Gruppen verantwortlich. Die ,,Programmierer-“ und ,,Servergruppe“ arbeiteten zwar getrennt voneinander, mussten jedoch ständig im Austausch stehen, um sich nicht zu weit voneinander zu distanzieren. Mit den Programmen XML, Android Studio, SQL und Java erarbeiteten sie sich die verschiedenen Module der App. Nach und nach nahm die Applikation so Gestalt an. Es ging auf die Sommerferien zu und die Arbeitsintensität wurde noch einmal erhöht. Während der letzten Schulwoche erhielten die Schüler eine dreitägige Freistellung durch die Schulleitung, um gemeinsam und in Dauerarbeit die Arbeit zu fokussieren. Während dieser drei Tage wurde ein Großteil der App erstellt und so war die Gruppe optimal für die Ferien vorbereitet. In dieser Zeit fand sich auch ein Name für die App, mit der alle einverstanden waren: ,,PicAtYou“. In der schulfreien Zeit konnten sie an Feinheiten arbeiten und einige Fehler beheben, sodass die App gegen Ende der Ferien reif war, um präsentiert zu werden.
Man arrangierte einen Termin mit dem Kunden, Lasse Wirz, um das Projekt zu finalisieren. Die Parteien trafen sich im Hotel Mondial am Dom und die Schüler berichteten über ihre Arbeit und den Zustand von PicAtYou.
Da es dieses Projekt in der Form zuvor noch nicht gegeben hatte, gab es von beiden Seiten keinerlei Erwartung an das Ergebnis. Der Profi von Blueworld war jedoch sichtlich beeindruckt von der Arbeit der Schüler und zeigte sich interessiert an der Arbeitsmethodik, die die Schüler verwendeten. Mit Erstaunen stellte er fest, dass die noch unerfahrenen Programmierer bereits professionelle Methoden anwendeten, die in der Arbeitswelt ebenso benutzt werden.
Im Folgenden wurde jedem Beteiligten ein Zertifikat ausgehändigt, welches die Beteiligung am Projekt bestätigte.
Man kann das Experiment als vollen Erfolg werten. Die Zusammenarbeit zwischen dem Auftraggeber und Auftragnehmer war zu jeder Zeit entspannt und außerordentlich harmonisch. Besonders beeindruckend ist, neben dem Resultat der App, die Arbeitsmoral und Begeisterung, die die Schüler zu jeder Zeit an den Tag legten. Das Projekt war für alle eine tolle Erfahrung, die sie auf die Berufswelt vorbereiten und ihnen in jeden Fall eine Menge bringen wird – egal ob sie zukünftig im Bereich der Informatik arbeiten werden oder nicht. Der Plan der Schüler ist es nun, die App insofern zu optimieren, dass sie im Google Playstore zu downloaden ist. Also Augen auf! Schon bald erscheint die erste Lessing-App für Android-user!
Fotos/Text: David Schmitt