Nur 1000 Meter gehen?! – 613 Ge- und Verbote im Judentum
Besuch der Kölner Synagoge
Am Montag, den 3.7.3017, haben wir, der Religionskurs der Klassen 5 von Frau Scheidgen in Begleitung von Herrn Dreifürst, die Kölner Synagoge in der Roonstraße besucht.
Schon als wir uns der Synagoge näherten, fiel vielen Schüler_innen der große Davidstern auf der Kuppel der Synagoge auf. In der Synagoge mussten alle Jungs, als Zeichen des Respekts vor Gott, eine Kopfbedeckung anziehen. Die Mädchen durften einfach so hinein. Dann durften wir uns auf die gemütlichen Sessel im Gebetsraum setzen und ganz viele Fragen stellen. Z.B. Warum die Stühle so gut gepolstert sind und warum Namen an den Sessel stehen, warum die Fächer vor den Sesseln z.T. abgeschlossen sind, wie sich ein gläubiger Jude auf den Sabbat vorbereitet und was man am Sabbat als sehr gläubiger Jude alles befolgen muss, um alles richtig zu machen? Der freundliche Herr von der Synagogengemeinde hat all’ unsere Fragen beantwortet und hatte an nicht wenigen Stellen ein Lächeln auf den Lippen, wenn es darum ging, die vielen Ge- und Verbote des jüdischen Glaubens auf eine alltagstaugliche Weise auszulegen und umzusetzen.
Was uns erstaunt war, dass Frau Scheidgen für unseren Besuch sogar ihren Personalausweis vorzeigen musste. Dabei handelt es sich, wie bei dem Polizeiwagen vor der Synagoge, um eine Sicherheitsvorkehrung, wie uns unser Guide erklärte, um Menschen abzuhalten, die evtl. gewaltsame Absichten gegen die Synagoge oder die Mitglieder der Gemeinde haben. Das solche Vorkehrungen notwendig sind, machte uns, in einer offenen Stadt wie Köln und auf dem Hintergrund einer Schule ohne Rassismus doch nachdenklich.
Durch den Besuch in der Synagoge haben wir einen kleinen Einblick in die Wurzeln unserer Religion gewonnen und werden im Sinne des interreligiösen Dialogs in der Klasse 6, wenn wir das Thema „Islam“ behandeln, voraussichtlich auch noch eine Moschee besuchen.
Fotos/Text: N. Scheidgen