2015 Exkursion in die Eifel zur NSDAP-Ordensburg
Ausflug der Q2 Pädagogikkurse zur ehemaligen NSDAP-Ordensburg in der Eifel
Die Pädagogikkurse der Q2 haben, im Rahmen der Unterrichtsreihe zur „Erziehung im Nationalsozialismus“, im September 2015 einen Ausflug zu einer ehemaligen NSDAP-Ordensburg bzw. „Adolf Hitler Schule“ in Morsbach in der Eifel gemacht. Das Gelände trägt heute den Namen „Internationaler Platz Vogelsang“.
Morgens um acht Uhr ging es für uns mit dem Bus los in die Eifel. Als wir in Vogelsang angekommen sind, war unser erster Eindruck: „Wow, ist das groß hier!“
Die Schule ist ein öffentliches Gelände und umfasst 100 Hektar. Zu aller erst gingen wir in das Besucherzentrum, in dem sich ein riesiger ehemaliger Kinosaal befindet. Wir wurden dort in 2 Gruppen aufgeteilt und hatten einen eigenen JuBi (Referenten).
Unsere erste Aufgabe war es, dass wir uns eines von verschiedenen Bildern oder Zitaten aussuchen sollten. Diese bildeten eine Einführung in die NS-Zeit und auch in Bezug auf die Schule. Anschließend wurden wir in drei Kleingruppen aufgeteilt und hatten verschiedene Stationen zu erkunden. Dann hatten wir eine Stunde Zeit, um auf dem riesigen Gelände unsere Station (Sportplatz, Schwimmbad, Berghang u.a.) zu finden, zu dieser bereitete dann jede Gruppe einen kurzen Vortrag vor. Das war sehr interessant und auch gut, doch leider war die Zeit etwas zu kurz. Trotz alledem war es spannend. Im Anschluss haben wir uns in einem der ehemaligen Unterkunftshäuser getroffen und dort haben wir den ersten Vortrag gehört. Unsere Referentin hat uns Bilder gezeigt, jedoch war es schade, dass die Räume komplett leer waren und man sich dadurch nicht so genau vorstellen konnte, wie die Jungen dort gelebt haben. Durch die Vorträge der Mitschüler konnte man sich jedoch gut in ihre Lage hineinversetzen. Außerdem befindet sich auf dem Gelände noch ein Schwimmbad: An der Wand sieht man ein riesiges Bild von drei „arischen“ Männern, welche die frühere Ansicht eines „ganzen Mannes“ verdeutlichen. Was für einige von uns sehr paradox erscheint, ist, dass in diesem Schwimmbad zur heutigen Zeit eine Grundschule aus dem Nachbardorf Schwimmunterricht hat. Doch darüber sollte sich jeder seine eigenen Gedanken machen.
In jeder Hinsicht hat man immer wieder gemerkt, wie stark die NS-Zeit von Sport und Disziplin aber auch von Gemeinschaft geprägt war. Die letzte Station, die uns durch ein kleines Waldstück führte, war eine große Figur eines Mannes mit einer Fackel in der Hand. An diesem Platz feierten die Männer und Schüler der Schule die Sonnenwende. Außerdem konnte man von dort die komplette Schule überblicken.
Nach der Wanderung war dann die Mittagspause. Die Kantine hat eine schöne Atmosphäre, doch unserer Meinung nach waren die Preise leider etwas überzogen. Nach der Mittagspause wurden all unsere Eindrücke noch reflektiert und wir nahmen noch mal Bezug auf die Bilder und Zitate vom Anfang. Außerdem wurden uns noch Interviews von ehemaligen Schülern der Schule gezeigt, diese äußern ihre Erinnerungen und Erfahrungen in dieser Schule. Was ziemlich interessant war, denn so konnte man sich noch einmal richtig vorstellen, wie das Leben in dieser Schule früher gewesen sein muss.
Unsere Meinung zu dem Ausflug ist im Großen und Ganzen sehr positiv. Kleine Kritikpunkte gab es, doch diese liegen überwiegend in der Veranschaulichung auf dem Gelände. Das Gelände ist jedoch erst seit 10 Jahren öffentlich und wird dadurch noch immer saniert und es erscheinen auch erst jetzt noch weitere wichtige Quellen über die Schule.
Es lohnt sich also auf jeden Fall einen Ausflug zu dieser ehemaligen Schule zu machen. Denn dort sammelt man Eindrücke, die man schon mal gesehen haben sollte, um sich vor Augen führen zu können, wie es in einer solchen Schule früher war.
Fabienne Sarter für die Q2-Pädagogikkurse 2015