Besuch der phil.cologne mit dem 9. Jahrgang im Rahmen der Reihe Klasse Denken
Bin ich mein Geschlecht? Mit Jana Glaese
Was wird es denn? Hiermit wird gefragt: Wird es ein Mädchen oder ein Junge? Heutzutage lässt sich die Frage stellen: Was ist Geschlecht überhaupt? Häufig wird hierbei in aktuellen Diskussionen zwischen biologischem Geschlecht (sex), sozialem Geschlecht (gender) =/ Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung (desire) unterschieden.
Gibt es allerdings in der Schule und im Alltag eine Wahlmöglichkeit? Eine klassische Position zu dieser Debatte vertritt hierbei Simone de Beauvoir. Mit de Beauvoir können Fragen nach der Definition von „Frau“ und was Frauen fordern sollten gestellt werden. Eine typische Unterscheidung geschieht hierbei über Abgrenzung wie z.B. Geschmack (Ich mag lieber Schokolade als Pizza), jedoch wird der Frau dabei traditionell die passive Rolle zugewiesen. In der Weiterführung wird mit der Denkerin Julia Kristeva geäußert: Wir sind immer in der Machung bzw. Performance von Geschlecht. Aber warum soll es dann nur zwei Optionen geben?
Im Alltag wollen wir oft Geschlecht über Schmuck, Schminke, Kleidung, Rasur, Tattoos oder Piercings erkennen. Vielleicht gibt es jedoch eine Welt in der nicht „nur“ zwei Geschlechter existieren. Ein Stichwort kann hier Gender-Fluid Fashion sein. Es wird zum Beispiel vorgetragen, dass blau für Jungs und rosa für Mädchen eine Erfindung des 20. Jahrhunderts sei.
Abschließend wird überlegt was zu gewinnen bzw. zu verlieren ist, wenn die Zweiteilung von weiblich und männlich aufgelöst würde. Freiheit und Kreativität werden als Vorteile aufgezählt. Als Nachteile werden Aspekte wie Verlust von klarer Identität sowie klarer Sprache genannt.
Text und Foto: Manuel Becker