„Schreiben ist Telepathie”
Am Morgen sind wir zu sechst zum Zentrum für Lehrer*innenbildung in Köln (kurz ZfL) gefahren.
Nachdem wir dort kurz nochmal in das Thema des Buches „Godland” eingeführt wurden, ging es auch schon mit der ersten Workshopphase los.
Ziel war es hierbei, bessere Geschichten zu schreiben. Grundlage war das Stephen King Zitat: „Schreiben ist Telepathie“. Wir sollten eine Person also so beschreiben, dass jeder ein genaues Bild im Kopf hat, wie diese aussehen soll. Währenddessen haben wir Tipps vom Autor –Martin Schäuble– bekommen, wenn wir mal nicht weiterwussten.
Hier ein Auszug meiner Geschichte:
Vor mir steht ein Mann, gut zwei Köpfe größer als ich, der grinsend zu mir runter schaut. „Wohin denn so eilig?” fragt er mich, während dabei seine erstaunlich weißen Zähne hervorblitzen. […] Ich schaue hoch zu ihm. Seine damals noch braunen Haare durchzogen mittlerweile graue Strähnen und er hatte eine sichelmondförmige Narbe auf seiner rechten Wange. Seine beinahe schwarzen Augen blitzen, doch die Emotion dahinter kann ich nicht deuten. Sein Schutzanzug liegt eng an und hebt seine Muskeln hervor […]. ”
Nach dieser intensiven ersten Arbeitszeit, in der wir uns unsere Ergebnisse noch gegenseitig vorgestellt und Mittel gesammelt haben, mit denen man eine gute Geschichte schreiben kann, haben wir uns bei einer kurzen Pause gestärkt, bevor es in die nächste Workshopphase ging.
Diesmal war es unser Auftrag, einen Dialog zu schreiben, in dem die beteiligten Figuren eine Diskussion führen.
In der nächsten Pause wurden wir vom ZfL mit vielen leckeren Sachen wie zum Beispiel Falafeln und Keksen versorgt, was uns neue Energie und Konzentration für die letzte Einheit gab.
Hierbei haben wir ein Gedicht geschrieben, in dem es darum geht, ob wir Godline¹ gehen würden oder nicht.
Godline – Nein
Ich lade mich nicht hoch
Alles virtuell und doof,
Alle Gedanken kontrolliert,
Ein System, das nicht funktioniert
Und Zeit in der man sich verliert.
Freunde, die man gar nicht will,
Das Wetter hier – so gar nicht still
Viel lieber wär’ ich hier und echt,
Denn durch meine Freunde ist mir vieles recht.
Zum Abschluss wurden unsere Fragen an den Autor beantwortet und wir haben uns die gesammelten Ergebnisse angeschaut. Herr Schäuble signierte noch Bücher signiert und wir machten Fotos, bevor wir dann zusammen nach Hause gefahren sind.
Der Tag war sehr erlebnisreich und ich würde dieses Programm nur weiterempfehlen.
Es hat wirklich Spaß gemacht und man musste nicht zur Schule 😉.
Für alle Leute, die gern lesen, etwas Kreatives schreiben oder einfach etwas Neues ausprobieren wollen, ist das eine großartige Chance. Danke, dass wir mitmachen durften.
¹ Godline gehen = sich in eine scheinbar perfekte, virtuelle Welt hochladen lassen, in die man nach 20 Jahren Arbeitszeit hindarf. Jedoch stellt sich im Laufe des Buches heraus, dass diese Welt doch mehr Macken hat, als öffentlich gesagt wird.
July Hanke, 8d