Wege zur religiösen Orientierung in Porz-Urbach

Zusammen mit den anderen katholischen Schülern der neunten Jahrgangsstufe verbrachte ich am 1. Juli 2024 meinen religiösen Orientierungstag im Pfarrheim St. Bartholomäus in Porz-Urbach.

Zu Beginn wurden wir herzlich von vier Betreuern empfangen und in einen großen Raum geführt. Dort stellte jeder Betreuer sich und auch ein Thema vor, aus denen wir dann wählen durften. Zwischen einem Videodreh, einem Comic, der Frage, wie Jesus auf Wasser laufen konnte und Tattoos/religiösen Symbolen entschied ich mich schlussendlich dafür, einen Comic mitzugestalten.

Zuständiger Betreuer unserer Gruppe war Jonathan. Zunächst traute sich keiner, etwas zu sagen, als er zum Beispiel fragte, welche Geschichte wir illustrieren wollen. Doch seine freundliche Art und ein paar Witze ermutigten uns, dann doch dazu Vorschläge auszutauschen.

Als wir uns dann auf eine Geschichte geeinigt hatten, teilten wir die Geschichte auf und arbeiteten entweder zu zweit oder allein an einer Szene. Jonathan überließ es größtenteils uns, die Geschichte zu interpretieren, und legte unserer Kreativität keine Grenzen auf.

So entstand ein außergewöhnlicher Comic mit verschiedenen Zeichenstilen der gleichen Aussage, den wir dann im Gruppenraum aufhingen, um ihn den anderen Gruppen vorzustellen. Zumindest dachten wir das, doch als wir alle wieder im Raum eingetroffen waren, präsentierten die einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse nicht, sondern wir begannen ein neues Thema.

Ich war zwar ein wenig enttäuscht, nichts über die Themen der anderen Gruppen zu erfahren, jedoch stieg meine Vorfreude, als wir uns auf den Weg in die Kirche machten, um an einer meditativen Gedankenreise teilzunehmen.

In der von Herrn Pfarrer Wolff vorgetragenen Gedankenreise wurden wir mit einer Situation konfrontiert, die sowohl vorgegeben als auch individuell war. Wir wurden aufgefordert, uns einen Weg vorzustellen, an dessen Ende sich ein Baum mit einer Bank befindet, auf der jemand sitzt. Diese Person sollten wir dann etwas fragen, auf das wir einfach gerne eine Antwort hätten.

Ich fand es faszinierend, wie die Gedankenreise uns mit einer nicht realen Situation dazu brachte, uns selbst eine Frage zu stellen, an die wir vielleicht gewöhnlich nicht so viel denken.

Nach unserer Gedankenreise begaben wir uns wieder in den Gruppenraum, wo wir erneut zwischen vier neuen Themen wählen konnten. Diesmal entschied ich mich für das Thema „Kreuz und Queer“, dessen Gruppenleiter erneut Jonathan war.

Wir waren eine sehr große Gruppe, was auch zur Folge hatte, dass es sehr unterschiedliche Meinungen zu den verschiedenen Themen wie Diversität, Meinungsfreiheit oder LGBTQ gab.

Den ersten Teil unserer Zeit verbrachten wir damit, uns jeweils zwei Aussagen anzuhören und uns dann für jene zu entscheiden, die wir für wichtiger hielten. Hierzu konnte man sich dann auf verschiedene Seiten des Raums stellen oder auch in der Mitte stehen bleiben.

Bewundernswert war, dass unser Betreuer die Konversation ergänzte, ohne uns in unserer Meinung sonderlich zu beeinflussen, und offen allen zuhörte, die ihre Meinung präsentierten.

Zum Ende unseres Orientierungstages trafen wir uns ein letztes Mal alle gemeinsam im Gruppenraum lasen eine Bibelstelle und beantworteten verschiedene Fragen aus den Perspektiven der verschiedenen Charaktere.

Herr Pfarrer Wolff beendete den Tag mit einem Gebet und der Möglichkeit, ein Gebet für jemanden in der Gruppe zu sprechen. Zwar hatten nur wenige den Mut, tatsächlich nach vorne zu gehen und für jemanden oder etwas zu beten, doch es war schön, in dem ruhigen Raum zu sitzen und für sich selbst ein Gebet für seine Mitmenschen zu sprechen.

Text: Makena Daniel

Verantwortlicher Lehrer und Fotos: Dr. Klaus Thomalla

 

 

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